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Ein neues Gesicht aus HIMACS Flugdach und außergewöhnliches Entrée für HanseMerkur

Ein neues Gesicht aus HIMACS Flugdach und außergewöhnliches Entrée für HanseMerkur

Ein (neues) Gesicht für HanseMerkur – hieß der Auftrag. Eine uneinheitliche „architektonische Melange“ fanden die Querkopf-Architekten Wasfy Taha und Fionn Mögel am Siegfried-Wedell-Platz1 gegenüber vom Bahnhof Dammtor in Hamburg vor. Dort sitzt das traditionsreiche Unternehmen im historischen Altbau „Haus Wedells“, einem 90er Jahre- Bau und dem dazwischenliegenden Glasatrium. Eine vorgesetzte Eingangshalle sollte die Verbindung zwischen den verschiedenen Zeitaltern schaffen und gleichzeitig einen repräsentativen Punkt zu setzten. Querkopf-Architekten Hamburg inszenierte das Entrée als Skulptur und führte damit architektonisch das „Gestern“ und „Heute“ zusammen in ein „Morgen“. Das transportiert nicht nur der futuristische Entwurf, sondern auch das gewählte Material: der Mineralwerkstoff HIMACS.

Die Architekten dachten bewusst „quer“ und entwarfen die Eingangshalle als expressive Fortführung des Glasatriums in den Stadtraum. Die Grundform des Entrèes ist ein rechteckiger Pavillon mit einer sechs Meter hohen durchgehenden Glasfassade und einer Ganzglasdecke, die sich ohne Pfosten über sechs Meter erstreckt. Der Innenraum ist völlig frei von Pfeilern, die Lasten werden über Stahlträger auf die Fassadenpfosten geleitet. Kompliziert wurde die Konstruktion, da die daruntergelegene Tiefgarage in die Statik miteinbezogen werden musste.

Flugdach mit überwältigender Raumwirkung

Die ausdruckstarke Ästhetik und die optische Ausrichtung des Gebäudes nach Süd-Westen entstehen durch das aufgesetzte Dach aus HIMACS - das wie eine Skulptur auf dem Glaspavillon erscheint. Sie verbreitert sich asymmetrisch nach Südosten in Richtung Eingang und kragt westwärts im spitzen Winkel sechs Meter über den Glaspavillon hinaus. Auf der Nordseite entwickelt sich das Dach zur Fassade: zwei „Finger“ reichen hier – sich schräg verjüngend – bis zum Boden und geben dem Gebäude seinen „Rücken“.

Das Flugdach erzeugt eine überwältigende Raumwirkung. Es vermittelt den Eindruck von absoluter Schwerelosigkeit“, sagt Architekt Wasfy Taha. „Diese visuelle Leichtigkeit entsteht natürlich einerseits durch die Form des Daches. Aber auch das Material spielt eine entscheidende Rolle. Der Acrylstein HIMACS besitzt eine schimmernde, weiche Ausstrahlung, die diesen optischen Effekt erzeugt“ erklärt Querkopf-Partner Fionn Mögel. Bisher hatten die Architekten den Mineralwerkstoff hauptsächlich im Innenbereich für die Sanitär- oder Büroausstattungen genutzt. Seine vielfältigen Eigenschaften inspirierten sie, ihn beim Projekt HanseMerkur einzusetzen. Die Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse und UV-Einstrahlung sowie die generelle Langlebigkeit machen das moderne Material aus 67 Prozent Aluminiumhydroxid, 30 Prozent hochwertigem Acrylharz und 3 Prozent Farbpigmenten immer häufiger zum Werkstoff erster Wahl für den Außenbereich, da neben der „Pflicht“ auch die „Kür“ – die Gestaltungsmöglichkeiten – ganz besonders sind. HIMACS ist thermisch verformbar und fugenlos zu verbinden. Das heißt, dass der Formenvielfalt, ob gerundet oder eckig, keine Grenzen gesetzt sind und jede Fassade, jedes Dach oder andere Objekt nach der Fertigstellung wie aus einem Guss erscheint. Gleichzeitig sind auch sehr große Formate zu produzieren, ohne dass die Stabilität beeinträchtigt wird.

 

Ca. 100 Platten in größtmöglichen Maßen

So auch beim herauskragenden Dach des Entrées von HanseMerkur, das neben seinem starken visuellen Auftritt auch ganz praktisch für eine Verschattung es Innenraumes sorgt und die Vorfahrt vor Regen schützt.

Das skulpturale Dach besteht aus einer Hülle von ca. 100 Mineralwerkstoffplatten, die an einer Unterkonstruktion aus Stahl und Holz unsichtbar befestigt sind. Die Einzelteile werden jeweils in den größtmöglichen Maßen angefertigt, so dass das Objekt nach Montage bis auf Entwässerungs- und Dehnungsfugen fugenlos ist. Eingehängt werden die HIMACS Alpine White S728 Platten von 12 mm Stärke, wie auch bei herkömmlichen Fassaden üblich, mit Agraffen in BWM Schienen. Die ausgeklügelte Werksplanung und Statik entwickelten die Mineralstoffexperten von Likoo in enger Zusammenarbeit mit den Architekten. Sie produzierten auch die HIMACS-Platten und übernahmen die Montage auf der Baustelle.

Innenraumgestaltung nimmt die Formensprache des skulpturalen Daches auf

Das so überdachte Entrée vermittelt im Gesamtgebäudeensemble zwischen zwei sehr unterschiedlichen Baustilen und auch verschiedenen Außenanlagen. Die Südseite, die im 90 Grad Winkel an den Altbau grenzt, zeigt nur die Glasfassade, nimmt sich zurück zugunsten des Haus‘ Wedell und spiegelt es sogar. Gleichzeitig öffnet sie so das Gebäude zum Hauptverkehrs- und Publikumsstrom und gewährt Ein- und Ausblicke. Die Nordseite dagegen ist einem Park und der sachlichen Lochfassade des 90er Jahre-Baus zugewandt. „Hier ist die eigentlich aufregende Seite des Pavillons“, sagte Wasfy Taha. „Die vorspringenden und fliehenden Spitzen und Kanten des Daches und der heruntergreifenden „Finger“ erzeugen eine spannungsvolle Dynamik.

Auch die Gestaltung des großzügigen Innenraums fließt in das Gesamtkonzept ein. „Ein Tresen aus HIMACS nimmt die Formensprache und die Dynamik des skulpturalen Daches auf. Spiegelt sie im Innern wider. Selbst seine Fluchten werden den Gebäudelinien entsprechen“, so die Architekten.

Standort Siegfried-Wedell-Platz1, Hamburg, Germany
Architecture & Design Querkopf Architekten GmbH, Wasfy Taha, Fionn Mögel
Verwendetes Material HIMACS-FR Alpine White S728 (12 mm)
Fabrikation Likoo / Betriebsgesellschaft GmbH
Bildnachweis © Dominik Reipka Fotograf
Weitere MOUNTING SYSTEM: KEIL Befestigungstechnik GmbH, Engelskirchen